ALLGEMEINES AUS DER BIERWELT

Älteste Brauerei der Welt

Archäologen haben in Israel die vermutlich älteste Brauerei der Welt entdeckt. Bei Ausgrabungen in einer Höhle südlich von Haifa fanden sie Hinweise aufeine rund 13.000 Jahre alte Produktionsstätte für Alkohol. Dort wurde„offenbar eine Flüssigkeit hergestellt, die an Suppe erinnert, tatsächlich aber ein alkoholisches Getränk war“. Bei den Ausgrabungen wurden drei kleine Kammern von 40 bis 60 Zentimeter Tiefe entdeckt, die in die felsige Höhlendecke gegraben worden waren. Zwei der Gruben dienten vermutlich der Lagerung von Getreide, die dritte womöglich der Fermentation. Der Ort der Kammern könnte daraufhinweisen, dass die Herstellung des Alkohols an Zeremonien oder andere gesellschaftliche Aktivitäten gekoppelt war. Das Forschungsteam geht davon aus,dass das bierähnliche Getränk bei Festen gereicht wurde. Der große Aufwand bei der Alkoholherstellung zeige zudem die Bedeutung des Getränks. Es habe deutlich weniger Alkohol enthalten als modernes Bier, sei aber vergoren gewesen.

Globaler Meilenstein

Die „Grüne Brauerei Göss“ ist ein Vorreiterprojekt wenn es darum geht, die österreichische Bierkultur sukzessive mit modernen ökologischen Herausforderungen in Einklang zu bringen:

In der steirischen Brauerei wird der Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Doch nicht nur in Österreich, zahlreiche internationale Preise (mehr dazu auf Seite 60) bestätigen die globale Vorbildwirkung des Großprojekts. Auch die HEINEKEN-Familie ist entsprechend stolz und sieht die Grüne Brauerei Göss als einen von nur 15 Meilensteinen der gesamten, über 150-jährigen Unternehmensgeschichte seit 1864. Kein Wunder, dass künftig weltweit mehrere Brauereien nach diesem Konzept gebaut werden – innerhalb wie auch außerhalb der HEINEKEN-Familie.

HEIMISCHE WELTSPITZE

So viele Brauereien (273) mit so vielen Biersorten (weit über 1.000) wie nie zuvor – Tendenz weiter steigend – und nun auch noch das: Zum Tag des österreichischen Bieres, dem „Brausilvester“ am 30. September, hat der Verband der Brauereien Österreichs nachgerechnet – mit aktuell 2.642 Biersommeliers (inkl. Bier-Jungsommeliers, die in Berufsbildenden Höheren Schulen und Berufsschulen ausgebildet werden) bildet Österreich beim Bier-Wissen die Weltspitze. In keinem anderen Land gibt es so viele Fachfrauen und -männer mit Bierausbildung. Zudem hat Österreich, umgelegt auf die Bevölkerungszahl, auch die höchste Dichte an Diplom-Biersommeliers, mit ca. 400 von etwa 3.500 weltweit. Für Biersommeliers wurden in den letzten 10 Jahren Staatsmeisterschaften etabliert. 2018 findet im Dezember bereits die „4. Staatsmeisterschaft der Sommeliers für Bier“ statt. Dort werden auch die österreichischen Fixstarter bei der 6. Weltmeisterschaft 2019 ermittelt.

Aschenputtel der Bierwelt?

Während Biergenießer und Brauer oft auf die „Rebsorte“ des Biers, den Hopfen, und das Mälzverfahren als geschmacksentscheidend verweisen, wird die Gerste als Geschmacksträge gerne übersehen.

Im Dezember 2017 durfte das Getreide jedoch einen kleinen Durchbruch feiern: Wissenschaftler an US-amerikanischen und britischen Forschungseinrichtungen haben in einer groß angelegten Studie nachgewiesen, dass unterschiedliche Gerstensorten und sogar verschiedene Anbaugebiete bei sensorischen Tests durch Sommeliers herausgeschmeckt werden können. Eine Forschungsgruppe an der Oregon State University hat sich dazu mit dem Britischen Sainsbury Laboratory kurzgeschlossen und aus 150 Gerstenvarietäten verschiedene „Mikrochargen“ Bier gebraut. Die Biere wurden einer Jury aus Biersommeliers vorgesetzt, die diese mit einem „Kontrollbier nach industriellem Standard“ verglichen. Das Resultat: Es wurde hier ein ganzes Geschmacksspektrum von „blumig, grasig“, bis „karamellig, röstig“ aufgefunden, das den verschiedenen Gerstensorten entsprechend zugeordnet werden konnte. Leider lässt sich das Ergebnis ohne neuerlichen Großversuch derzeit nicht überprüfen: Von jedem der 150 Biere wurde nur eine Flasche gebraut.

 

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