Dolde, Schalander und Gushing? – Begriffe rund ums Bier und Brauen

Wer kennt es nicht, ob beim Gespräch unter Freunden oder als Bezeichnung auf der Flasche – Fachbegriffe, die so manch einer ganz beiläufig verwendet und man selbst einfach nur nickt, weil man diese noch nie gehört hat. Mit den folgenden Erklärungen bringen wir interessierte Leser, was witzige Bierfachbegriffe betrifft, auf den neusten Stand. So wird mit der Brau Union Österreich jeder zum Profi und bringt sein Gegenüber zum Staunen! 😉

Bierspindel

Die Bierspindel ist ein essenzielles Werkzeug für den Braumeister, mit dem die Dichte des Bieres gemessen werden kann. An der Spindel kann man den Stammwürze-Gehalt des Bieres ablesen.

Blausud

Wird bei einem Sud die Stärke nicht komplett „verzuckert“, d.h. im Maischprozess durch natürliche Enzyme des Malzes in Zucker umgewandelt, spricht man von einem Blausud. Da ein Restanteil Stärke weiterhin in der Würze vorhanden ist, wird der Sud nicht komplett vergoren. Dies hat zur Folge, dass das fertige Bier trüber ist und einen mehligen bis schleimigen Geschmack hat. Blausud führt zu großen Qualitätseinbußen und sollte deshalb unbedingt verhindert werden. Der Name kommt übrigens daher, dass der Erfolg des Prozesses mit einer Jodprobe geprüft werden kann – und diese färbt sich blau, wenn die Maische nicht gelungen ist.

Blume

Dies ist die Bezeichnung für die Schaumkrone auf einem frisch gezapften Bier. Sie gilt als erster Indikator für die Qualität eines Biers. Eine unzureichende Schaumkrone kann ein Hinweis darauf sein, dass das Bier abgestanden und nicht frisch gezapft ist.

Conventus

Dieser Begriff bezeichnet den dünnen Rest der Würze von Starkbieren. Zu früheren Zeiten wurde dieser mit frischem Hafermalz vermischt und als Getränk verwendet. Beispielsweise für Bettler und den klösterlichen Konvent. Das Gegenteil ist das kräftige »Paternus«, das Bier für den Abt.

Dolde

Dies ist die Bezeichnung für die Ähre der Hopfenpflanze, die für das Bierbrauen verwendet wird. Heute kommen meist keine frischen Hopfendolden zum Einsatz, sondern es werden daraus produzierte Pellets verwendet.

Gushing

Dies ist das relativ selten auftretende, plötzliche und spontane Überschäumen eines Biers aus einer Flasche oder Dose, ohne dass diese zuvor geschüttelt wurde. Meist tritt Gushing erst mehrere Wochen nach der Abfüllung des Biers auf.

Opal

Mit diesem Wort wird oft die Trübung des Bieres bei einer Verkostung beschrieben. Ein „opales“ Bier ist weder klar noch trüb, sondern genau dazwischen.

Rezenz

Mit der Rezenz wird der Geschmackseindruck beschrieben. Dieser entsteht, wenn die im Bier enthaltene Kohlensäure auf die Zunge trifft. Oftmals wird hier auch von der „Lebendigkeit“ des Bieres gesprochen.

Rosette

Eine Bierrosette ist ein rundes Stück saugfähiges Papier. Es wird um den Stiel eines Bierglases – meist einer Pilstulpe – gelegt. Damit wird verhindert, dass herablaufender Schaum und das am kalten Bierglas entstehende Kondenswasser über den Stiel auf die Tischoberfläche laufen.

Schalander

Der Schalander ist der Raum in einer Brauerei, in dem sich die Arbeiter umziehen und während der Pausen aufhalten. Zuweilen wird heute auch der Schankraum oder Bierverkostungsraum einer Brauerei so genannt.

Treber

Die festen Stoffe, welche sich beim Bierherstellen als Rückstand des Braumalzes ergeben, werden als sogenannten „Treber“ bezeichnet. Dabei handelt es sich großteils um die in der Würze ausgelaugten Spelzen (Häutchen) der Malzkörner. Da der Treber vor allem viel Eiweiß und Malzzucker enthält, wird er meist als Viehfutter in der Milchwirtschaft eingesetzt.

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