Wie ein Traum wahr wurde

Wie entsteht ein neues Bier? Dazu braucht es viel Fachwissen, die richtigen Zutaten – und eine Idee. Und manchmal ist auch Glück nötig, um das Unmögliche möglich zu machen. 😄

Wer mit einem zufriedenen Seufzer gerade sein Glas abgestellt hat und dem erfrischenden Prickeln nachspürt, denkt in diesem Genussmoment vielleicht „Gott erhalt’s“. Wunder wär’s keines. Schließlich ist der Spruch in seiner Vollständigkeit – „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“ – so etwas wie das Glaubensbekenntnis des Biergenießers. Er stammt aus dem Mittelalter, als sich Mönche hinter dicken Klostermauern in der Kunst des Brauens übten. Wohl auch deshalb, weil der Gerstensaft die karge Fastenzeit erträglicher machte.

Vom Handwerk zur Braukunst

An den Zutaten hat sich seit damals grundsätzlich nichts geändert. Noch immer werden Gerste, Hopfen und Wasser – und natürlich Hefe – verwendet. Biergenießer wissen das. Aber wissen sie auch um deren Vielfalt? Wissen Sie, dass ein und dieselbe Hopfensorte je nach Lage unterschiedliche Geschmackseigenschaften haben kann? Dass Gerste nicht gleich Gerste ist und in Vorarlberg erst Bauern gefunden werden mussten, die bereit waren, für ein neues Bier Getreide in Bioqualität anzubauen? Und dass feinporiger Schaum das Ergebnis des richtigen Eiweißgehalts ist? Das Wissen um diese Details macht das Handwerk zur Braukunst. Für jedes Bier gibt es ein Rezept und das hat durchaus Ähnlichkeit mit einem Kochrezept.

Ein Spezialist dafür ist Braumeister Felix Schiffner von der Brauerei Fohrenburg in Bludenz. Im Rezept steht die Malzsorte und wie viele Kilogramm man davon verwenden muss. Dann auch die Hopfensorte und wie viele Gramm es davon braucht. Und wie bei einem Rezept sind auch Temperatur und Zeit genau festgelegt.

Ein gutes Bier braucht Planung

Seit 2021 liefert nun der Urururenkel des berühmten Braumeisters Braugerste an die Brauerei Schwechat. „Für uns bringt die engere Zusammenarbeit mit den Landwirten mehr Einblick in die landwirtschaftliche Produktion. Wir haben damit unser ‚Ohr‘ direkter am Geschehen. Die Landwirte wissen als Erzeuger, was mit ihren Produkten geschieht, wer diese weiterverarbeitet. Das schafft bei den Landwirten eine positive Einstellung zu unseren Marken und macht diese in ihrem Bekanntenkreis zu ‚Marken-Botschaftern‘, umso mehr, wenn es um den Namen Dreher geht“, begrüßt Johann Jäger, Raw Material Manager der Brau Union Österreich, die verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Rohstofflieferanten.

Zudem verringert die regionale Versorgung mit Rohstoffen die Transportwege und den CO2-Fußabdruck und trägt so zur Schonung der Umwelt im Sinne des Nachhaltigkeitsbestrebens der Brau Union Österreich bei.

Ein wahres Bier-Abenteuer

Als in der Brauerei Fohrenburg in Bludenz die Idee aufkam, ein besonderes Bier, das regional und bio ist, zu brauen, stand man vor einem Problem. Niemand glaubte, dass der Anbau von Biogerste im westlichsten Bundeslandes Österreichs aus klimatischen Gründen möglich ist. Doch mit den richtigen Partnern kann man das Unmögliche möglich machen. Mit Fingerspitzengefühl, Geduld und – im wahrsten Sinne des Wortes – Feldversuchen gelang das Meisterstück. Heute wächst zwischen Lochau und Feldkirch in Vorarlberg auf insgesamt 20 Hektar Braugerste. Rund 80 Tonnen werden jedes Jahr für das Bio Hofbier geerntet. 

Mit kristallklarem Quellwasser aus dem Silvretta-Arlberg-Massiv entsteht das Fohrenburger Bio Hofbier. Für das beste Aroma sorgt bester Hopfen aus Österreich. Verraten wird nur so viel: Es kommen mehrere Hopfensorten zum Einsatz, denn das detaillierte Rezept bleibt ein streng gehütetes Geheimnis.

Ist das Bier nach Gärung und Reife im Lagertank nach fünf bis sechzehn Wochen fertig, wird es gefiltert und abgefüllt. Und darf – Gott erhalt’s! – endlich auch getrunken werden. Das Bio schmeckt wunderschön hellgelb im Glas, feinporiger Schaum, leichte Zitrusnoten, eine gute Trinkbarkeit – man freut sich auf den zweiten Schluck.

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