Qualität und Innovation aus Osttirol –
120 Jahre Brauerei Falkenstein

Das Brauhandwerk in der Dolomitenstadt Lienz blickt auf eine lange, stolze Tradition zurück. Urkundliche Belege lassen sich überhaupt bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Seit 1900 wird in der Brauerei Falkenstein in der Pustertaler Straße gebraut. Dieses Jahr feiert der einst von Johann Baptist Steiner gegründete Betrieb sein 120-jähriges Bestehen.

Die Brauerei des gebürtigen Matreiers Steiner produzierte von Anfang an mit höchster Qualität und Sorgfalt, stellte hohe Ansprüche an die eigene Arbeit. Als man jedoch durch die Wirren nach dem Ersten Weltkrieg in Schieflage geriet – auch weil Steiners Talent als Unternehmer mit dem als Brauer nicht mithalten konnte – wurde die Falkensteiner Brauerei 1918 an die Brauerei Göss verkauft, zu der sie bis heute gehört und einen großen Teil derer Bierspezialitäten sie herstellt.

In Tirol selbst kennt man die Brauerei Falkenstein jedoch vor allem durch ihr „Flaggschiff-Bier“, das Falkensteiner Märzen. Ein Flaggschiff, dessen Bauplan, also seine Rezeptur, seit 120 Jahren wie ein Schatz gehütet wird. Lediglich an Rohstoffe und Technik leicht angepasst, hat es sich im Wesentlichen während der gesamten Geschichte des Hauses nicht verändert. Die verhältnismäßig kleine Brauerei in Osttirol allerdings auf dieses eine Produkt zu reduzieren, wird ihr bei weitem nicht gerecht! Bereits mehrmals konnte von Lienz aus auf dem Biermarkt für Furore gesorgt werden. In den 1990er Jahren erlebte man die größten Absatzzahlen in der Geschichte des Standortes, als man mit dem Ice Beer ein nie dagewesenes Produkt lieferte, das auch in puncto Gestaltung und Aufmachung seiner Zeit weit voraus zu sein schien. Auch das beliebteste alkoholfreie Bier Österreichs, das Gösser Naturgold, begann seinen Siegeszug von Lienz aus, wo es 2013 entwickelt wurde und den Markt der alkoholfreien Biere im Sturm nahm. Und auch das Gösser Zwickl hell geht auf eine Falkensteiner Entwicklung zurück.

Die Innovationskraft des Teams um Braumeister Harald Green wird bis heute genutzt. In der Brauerei Falkenstein werden zahlreiche Brauversuche gestartet, die regelmäßig von der Brauerei Göss übernommen und weiterverbreitet werden. Generell hatte man nie vor, massenhaften Ausstoß zu erreichen. In Lienz konzentriert man sich seit jeher vor allem auf zwei Faktoren: Qualität und Innovation. Auch bei einem entscheidenden Paradigmenwechsel ist man vorne dabei: Galt das Brauhandwerk jahrhundertelang als strikt männerdominiert, liegt der Frauenanteil in der Produktion der Brauerei Falkenstein heute bei 40 Prozent.

Ausgerechnet das Jubiläumsjahr 2020 brachte für die Brauerei, wie für alle anderen auch, durch die Pandemie nie dagewesene Herausforderungen. Die Belieferung der Gastronomie fiel vollständig weg. Dennoch konnte die Brauerei, die ein bedeutender Arbeitgeber für Osttirol ist, ihren Mitarbeiterstamm halten. Überhaupt konnte die Belieferung an den Lebensmittelhandel um 15 Prozent gesteigert werden und auch die Belieferung der Berghütten in der Umgebung lauft bereits seit geraumer Zeit wieder.

Übrigens: Falls ihr euch gefragt haben solltet, woher der eingängige Name Falkenstein stammt: In Matrei, dem Heimatort des Gründers Johann Baptist Steiner, gibt es einen gleichnamigen Felsen, von dem man auf den Ort herunterblickt und der unter Kletterern zu den beliebtesten Zielen in Osttirol gehörte. Der Weitblick, der die Brauerei Falkenstein prägt und sie auch bestimmt die nächsten 120 Jahren noch begleiten wird, wurde also bereits von ihrem Gründer in ihrem Namen festgehalten.

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