Ostern ist Bockbierzeit!
Bockbier gehört zu Ostern wie das Verstecken von Eiern zum Osterhasen.
DOCH WAS IST EIGENTLICH BOCKBIER?
Es ist meist süffig, vollmundig und mit einem kräftigen Geschmack. Jede Brauerei hat eigene Rezepturen dafür und die Bockbiere unterscheiden sich in der Färbung wie auch im Stärkegehalt des Bieres – von golden bis dunkelbraun gibt es jede Färbung. Mit rund 7,5 % ist dieses kräftige, aber doch süffige Bier aber ganz schön stark. Der Alkoholgehalt wird vor allem durch die Stammwürze bestimmt. Das ist der Anteil aller Inhaltsstoffe, die vor dem Gärungsprozess in der Würze gelöst werden. Bei Bockbieren beträgt die Stammwürze rund 16 % und bei Doppelbockbieren sind es sogar um die 18 %. Im Vergleich dazu: Bei einem „Hellen“ beträgt diese nur um die 11 %. Die hohe Stammwürze bzw. der Alkoholgehalt macht dieses Bier auch deutlich länger haltbar als herkömmliches Bier.
ZU OSTERN HAT BOCKBIER SAISON
Bockbier war bereits im Mittelalter – vor allem während der Fastenzeit – äußerst beliebt. Obwohl die Fastenzeit ja bekanntlich im Frühling beginnt, wurde das Bockbier traditionell im Herbst gebraut und über die Winterzeit eingelagert. Damals hielten sich die Mönche während der katholischen Fastenzeit mit diesem sättigenden Bockbier bei Kräften. Ganz getreu dem Motto „Liquida non fragunt ieunum“ – „Flüssiges bricht das Fasten nicht“ wurde das Bockbier in rauen Mengen genossen. Noch heute wird Bockbier traditionell saisonal gebraut und zu Ostern (oder auch Weihnachten) genossen – eine klassischer Osterfeier mit Osterbock eben. 🙂
SEIT WANN GIBT ES BOCKBIER?
Der Ursprung dieses Bierstils liegt in der ehemaligen Hansestadt Einbeck in Niedersachsen. Das bereits 1378 gebraute Bockbier galt als Luxusware und wurde sogar bis nach Italien transportiert. Um die dafür nötige Haltbarkeit zu erreichen, braute man es mit einem ungewöhnlich hohen Stammwürzegehalt. Das Resultat war ein schweres, alkoholreiches Bier, das gerne zur Osterzeit genossen wurde. Und so kam dieses Bier, heute Bockbier genannt, auch nach München. Dort schmeckte es so gut, dass man später sogar für das heute berühmte Hofbräuhaus den Einbecker Braumeister abwarb. So konnte direkt in München das originale „Ainpöckische Bier“ gebraut werden. Durch die Veränderung der Aussprache des Namens von „Einpöckisch“ über „Oanpock“ entstand in München schnell der heutige Name „Bockbier“. Somit ist die Stadt Einbeck Namensgeber des Bockbiers. So einfach kommt der Bock ins Bier. 😉