Der Brauprozess – Vom Feld ins Glas

Es beginnt am Feld und endet verheißungsvoll leuchtend im Glas. Den Weg, den Gerste, Hopfen, Wasser und Hefe gehen, um zu süffigem Bier zu werden, ist ein sehr interessanter. Leidenschaftlicher Biertrinker werden mit diesem Wissen wahrscheinlich nicht nur das nächste Glas Bier mit deutlich mehr Wertschätzung genießen, sondern können auch beim ein oder anderen Gespräch mit diesem Wissen glänzen.

Circa 110.000 Tonnen Braugerste …

… benötigt die Brau Union Österreich – und das pro Jahr. Ganz im Sinne einer nachhaltigen Bierkultur ist es das Ziel, den Großteil der Rohstoffe aus Österreich zu beziehen. Klimatisch bedingt wird es aber immer schwieriger, den Bedarf allein mit österreichischer Sommergerste zu decken, weshalb zunehmend auch Wintergerste für das Bierbrauen zum Einsatz kommt.

Das Malz entsteht…

… indem das Getreide in Wasser eingeweicht und zum Keimen gebracht wird. Im Anschluss daran wird es getrocknet und der Keimling entfernt. Das übrigbleibende Malz wird dann in der Mühle gemahlen. Diesen Vorgang nennt man auch „schroten“.

In der Maischepfanne…

… wird das geschrotete Malz mit warmem Wasser gemischt, so entsteht die Maische. Diese wird unter Rühren immer weiter erhitzt und dabei löst sich die enthaltene Stärke und wird in Zucker umgewandelt.

Im Läuterbottich…

… werden die Treber, also die festen Bestandteile, von der Maische getrennt. Die klare Würze läuft zurück in die Pfanne. Am Ende wird die sogenannte Vorderwürze angeschwänzt. Das heißt, es wird warmes Wasser auf die Treber gegeben, um den noch enthaltenen Zucker auszuwaschen. Die übrigbleibenden Treber dienen als Viehfutter.

In der Würzepfanne …

… wird die klare Würze unter Zugabe von Hopfen zum Kochen gebracht. Das dient der Sterilisation, Eiweißfällung, Hopfenlösung, der Austreibung aromaintensiver Substanzen und dazu, dass sich die gewünschte Konzentration der Stammwürze einstellt. Es werden also die Haltbarkeit und der Geschmack des Biers wesentlich geprägt. Dabei wird der Sud von geronnenem Eiweiß und anderen noch übrigen Feststoffen getrennt. Die zurückbleibende Flüssigkeit ist die sogenannte Anstellwürze.

Der Würzekühler …

… dient, wie der Name sagt, dazu, die fertige Würze möglichst schnell herunterzukühlen, um die Hefe beizufügen und damit den Gärprozess zu starten. Die Würzekühlung besteht aus zwei geschlossenen Systemen. Auf einer Seite fließt die Würze, auf der anderen im Gegenstrom kaltes Wasser.

Die alkoholische Gärung …

… erfolgt im Gärtank durch die Zugabe von spezieller Brauhefe und dauert bis zu sieben Tage. Die Hefe wandelt den Zucker des Malzes in Ethanol um – also in Kohlendioxid und Alkohol. Wenn der Malzzucker vergoren ist, sinkt die Hefe zu Boden und wird geerntet.

Bis zur Abfüllung …

… hat das Bier noch zwei weitere Stationen zu durchlaufen: Es bleibt für fünf bis 16 Wochen zur Nachgärung und Reife im Lagertank und wird dann filtriert (ausgenommen hefetrübe Biere), um Hefen und feste Partikel abzusondern. Anschließend wird das Bier angefüllt.

Prost!

Es ist so weit: Nach der Auslieferung in den Lebensmittelhandel oder an die Gastronomie steht dem Biergenuss nichts mehr im Wege.

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